GW Büdesheim 3 - HSV Alzey 2 33:32

Zuschauerzuspruch bei Handball-WM leidet wegen CKM-Spitzenspiel

2018 ist Geschichte und es war eines der sportlich erfolgreichsten Jahre des HSV-Perspektivteams. Als Tabellenführer beendete man das Jahr, 2019 soll dann daran angeknüpft werden. Ein sportlich fließender Übergang ist beabsichtigt, deckungsgleich dazu auch der Wechsel in der Regentschaft des Würfelkönigs, von König Volker zu König Frank.
Getragen von der Gewissheit, im kommenden Jahr sportlich historisches zu schaffen, wurden die ersten Trainingseinheiten mit der notwendigen Akribie absolviert. Mit bis zu 22 Teilnehmern hatte Teamchef Christian Schipp die Qual der Wahl beim Aufstellungspuzzle für die Topbegegnung beim derzeitigen Tabellendritten DJK GW Bingen Büdesheim III.
Der ein oder andere Ausfall war allerdings auch zu beklagen, das aber sind die Herren II gewohnt, es bedarf eigentlich keinerlei Erwähnung, soll daher nur aufzeigen wie gegnerbezogen die Aufstellungen des HSV-Paradeteams vollzogen werden können. Doch dieses Mal hatte sich die „Taktikabteilung“ etwas Besonderes einfallen lassen. Teamchef und Nordlicht sollten die Positionen tauschen, darauf konnte der Gegner, trotz umfangreichem Videostudium, unmöglich vorbereitet sein.
Bis es zu einer Überprüfung dieser These kommen sollte musste aber noch ein „Einkleidungsproblem“ gelöst werden. Am Abfahrtstreff stellte man verwundert fest: Die Trikots fehlen/sind nicht da. Die „GPS verkabelte Tasche“ sendete einfach kein Signal, ein Funkloch oder ein technisches Problem kamen in Betracht, beide Varianten erschwerten aber die Lösungsfindung. Nur gut das DER Punktomatbevollmächtigte dabei war, seiner jahrzehntlangen Erfahrung war es zu verdanken das das „Höhlenversteck“ der Trikots schneller als erwartet gefunden wurde. Die Trikots wurden umgehend in Sippenhaft genommen und im Kofferraum ausbruchssicher eingeschlossen.
In Bingen angekommen dann ein vertrautes Bild, als könnten sie kein Wässerchen trüben, lagen sie allesamt selig schlummernd, in ihrer angestammten Trikottasche zur Übergabe an die einzelnen Spieler bereit.
XL Hosen neben XXL-Hosen und ganz unten hatten sich die kleinen L-Hosen versteckt. Diese Schlawiner, werden immer von allen Protagonisten abgöttisch verehrt, schaffen es aber immer wieder sich so geschickt zu verstecken, das ein Auffinden ein Jubelsturm des Finders verursacht.
Das Einkleiden gelang verletzungsfrei, ein erster Blick in die Halle. Brodelnde Stimmung bereits jetzt, wie immer wenn die Herren 2 in der C-Klasse auswärts auftreten, die Hallen sind ausverkauft.
Allgemeine Vorfreude auf den Tribünen, der Tabellendritte DJK GW Büdesheim III empfing den Tabellenführer HSV Alzey II, mehr Topspiel zum Jahresanfang geht quasi nicht. Die Freude des HSV-Teams wich aber erst einmal Verwunderung, das Aufstellungspuzzle des Gegners spülte dort einen jugendlichen Kindergarten auf´s Parkett.
Der taktische Vorteil, tausche Teamchef gegen Nordlicht, des HSV war somit schnell aufgebraucht. Jetzt hies es erst einmal in zahlreichen Einzelgesprächen eine neue Taktik zurechtlegen.
Der Anpfiff des Schiedsrichters setzte diesen internen Diskussionen ein jähes Ende, es ging los.
Und es ging wie erwartet los, die Gastgeber legten ein höllisches Tempo vor, führten nach 5 Minuten bereits 4:1, nach 10 Minuten dann 6:3. Der HSV hatte seine liebe Müh und Not dem Gegner Paroli zu bieten, zu überfallartig setzte der seine Konter. Doch langsam zeigte die Tempoverschleppung Wirkung, die Büdesheimer verhaspelten sich nun auch das ein oder andere Mal bei ihrem Passspiel. Nach 15 Minuten zeigte der amtierende Tabellenführer ( WIR !!! ) warum er dort momentan zu Recht steht. Die Anfangsoffensive des Tabellendritten versandete nun etwas, der HSV war sofort zur Stelle. Man muss an eine Taktik glauben auch wenn sie im ersten Moment nicht erfolgversprechend sein sollte. Exemplarisch hierzu dann der Treffer vom nun spielenden Teamchef Christian Schipp zum 7:8, Müller der Schnelle legte postwendend zum Ausgleich nach, die Halle wurde nun merklich ruhiger, der HSV Alzey als Partycrasher ?
Die Auszeit vorbei, ein Schipp-Treffer zur ersten HSV-Führung ( 9:8 ), jetzt wollte sich der HSV nicht mehr so schnell abschütteln lassen. Allerdings, das zeigte sich nun, die Anfangsphase hatte Kraft gekostet. So war es wenig verwunderlich das innovative Erholungsideen zur Umsetzung kamen. Dirk Egner „freute“ sich über 2x2 Minuten wegen unterschiedlicher Auffassung der Kommunikation auf dem Spielfeld. Spielstand vor der 4minütigen HSV-Dezimierung war 10:10, nach der erlangten Vollzähligkeit stand es 12:12, der HSV war im Spiel. Ein Flo Kosiol Siebenmeter zum 13:12 und jetzt schritt das Nordlicht ein. Seine erste Auszeit als HSV-Ersatzchefcoach sollte auch dem Rest der Feldspieler jetzt mal eine Pause gönnen, inhaltlich kann sich DIE Presse an nichts Wesentliches der Ansprache mehr erinnern. Flo Kosiol wohl auch nicht, er traf umgehend zum 14:12, was gleichzeitig den Pausenstand bedeutete.
Der HSV hatte die fulminante Anfangsoffensive der Gastgeber überstanden, Hoffnung für Halbzeit zwei.
Die begann ähnlich wie die erste Hälfte auch, den quirligen Gastgebern war der Premierentreffer vorbehalten ( 13:14 ). Und ab jetzt wurde es ein zähes Ringen. Mal Führung hier, mal Führung dort, keines der beiden Teams konnte sich entscheidend absetzen, ein echtes Spitzenspiel eben. Doch nie langweilig oder arm an Höhepunkten. So lies sich trefflich über Schiedsrichterentscheidungen streiten, die zuweilen diskussionswürdig waren. Aber auch unsere „Katze im Tor“ hatte sich ein besonderes Spiel für die gegnerischen Außenspieler ausgedacht. Eine ballbreite Platz am kurzen Pfosten war die zu treffende Aufgabe für den Gegner. Dieser hatte da aber einige „ichwerfinskurzeeckegalwodustehstspieler“ dabei, das Ergebnis: Zahlreiche „Murmeltore“ von Außen.
Trotzdem, oder gerade deshalb, kein Team zog davon. Niemand ahnte allerdings das der „Schipp-Treffer“ zur 23:22 Führung nach 44 Spielminuten letztmals den HSV in Front zeigen sollte.
Nach 47 Minuten erzielten die nun sehr agilen Gastgeber die erste zwei Tore-Führung im zweiten Spielanschnitt ( 25:23 ). Ex-König Volker Ahr verkürzte noch einmal zum 26:27, doch dann machte sich der Kräfteverschleiß langsam bemerkbar. Die heimischen Fans peitschten ihr Team noch einmal nach vorne, der Support zeigte Wirkung. 55. Spielminute 31:27 Auszeit HSV Alzey. Und es sollte noch dramatisch werden. Wo andere Mannschaften das Spiel abschenken setzt solch ein Spielstand beim Tabellenführer ( !!! ) noch einmal Kräfte frei. Egner-Treffer zum 28:31, postwendend das 28:32. Fuchs, Kosiol und Egner trafen, der HSV warf jetzt alles in die Waagschale, 31:32. Die Hallenuhr zeigte die Spielzeit von 59:31, Siebenmeter für die DJK. Hop oder Top. Beide Begriffe wurden danach brüderlich geteilt, der Siebenmeter wurde verwandelt, als Top für die Heimmannschaft, Hop für die Gäste. Ein letzter Egner-Treffer besiegelte den Endstand von 32:33 aus HSV Sicht.
Die erste Saisonniederlage war perfekt, müßig darüber zu streiten ob verdient, überflüssig oder vermeidbar.
Es heißt nun alle zur Verfügung stehenden Kräfte zu bündeln um beim, in drei Wochen stattfindenden, Rückspiel Revanche nehmen zu können.
Bei der im Anschluss stattfindenden Punktomatveranstaltung machte Müller der Schnellere seinem Namen alle Ehre. Mit Raketenmax, der Katze und Dirk Egner im Auto flog er mit Überschall gen Heimat, erst kurz nach Bornheim bemerkten sie das die „Brauerei Engel“ in Ingelheim beheimatet ist und nicht in Alzey. Die somit entgangenen Punktomatpunkte können am Rundenende noch schmerzlich vermisst werden.
Ab sofort beginnt nun das intensive Training zum nächsten Topspiel, Erster gegen Dritter, Alzey gegen Büdesheim, eines von 2 absoluten Kracherspielen im Februar.

Für den HSV spielten:
Tor: Jürgen Söhnle und Hans Moritz
Feld: Lukas Fuchs (4), Christian Schipp (4), Max Laubner (1), Volker Ahr (1), Thomas Müller (2), Michael Müller, Flo Kosiol (10/2), Ecky Hofrath (3), Timo Seibel (1), Dirk Egner (6/1)