HSV Alzey 2 - GW Büdesheim 3 34:19

Was wäre der Handball/die C-Klasse….ohne uns ?

Ja was wäre das ? Leere Hallen, null Stimmung, Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit, keine mediale und journalistische Begleitung. Kurzum eine langweilige Angelegenheit die nur einem furchtbar kleinen Kreis von Enthusiasten überhaupt bekannt wäre. Das all dies nicht so ist, wird zu einem großen Teil den Herren 2 des HSV Alzey zugeschrieben. Letztlich war es ihnen zu verdanken das die C-Klasse Männer im Handballverband Rheinhessen zur zuschauerstärksten Liga mutierte. Wochenende für Wochenende neue Zuschauerrekorde, proppenvolle Hallen und wenn der absolute Zuschauermagnet HSV Alzey II in der Fremde auftaucht gibt es zumeist Monate im voraus keine Eintrittskarten mehr. Folglich blüht der Schwarzmarkt und nicht selten werden horrende Summen für eins der begehrten Eintrittsbillets geboten. Noch schlimmer ist es bei den Heimspielen der Herren 2. Bereits vor der Saison verzeichnete man einen Dauerkartenverkaufsrekord. Den jeweiligen Gästen wird zwar ein vorher festgelegtes Kontingent zur Verfügung gestellt, doch dies reicht in der Regel nicht um alle Wünsche zu erfüllen. So ist es wenig verwunderlich das Management und Aufsichtsrat not amused über den stockenden Ausbau der Alzeyer Rundsporthalle sind. Die Mannschaft hat die sportliche Vorlage geliefert, jetzt müssen Stadt und Kreis einfach nachziehen hört man immer öfter an der Fanbase in der heimlichen Hauptstadt Rheinhessens. Doch die infrastrukturellen Maßnahmen hinken der sportlichen Entwicklung hinterher, Teamchef Christian Schipp wünscht sich schon länger eine eigene Trainingshalle um gezielter trainieren zu können. Die Vorbereitung zu Jahresanfang, zum schweren Auswärtsspiel in Büdesheim, war nicht optimal. „Wir müssen uns Trainingszeiten mit Holzartisten ( Anmerkung der Redaktion: Hockeyspielern ) teilen, das geht irgendwann an die sportliche Substanz“ nimmt der Teamchef die Gegebenheiten nicht mehr klaglos hin. „Wir befinden uns in einer entscheidenden Saisonphase und wollen unsere sportlichen Ziele nicht aus den Augen verlieren, Stadt und Kreis müssen aber sagen was sie wollen“ legte er den Finger verbal in die Wunde. Das sportliche Aushängeschild der Stadt kämpft mit suboptimalen Rahmenbedingungen versucht aber alles Erdenkliche um dies nicht als Alibi für sportlichen Misserfolg zu benutzen
Nur gut das im Hintergrund des Teams zahlreiche ehrenamtliche Helfer für einen reibungslosen Ablauf sorgen. So war es auch wenig verwunderlich das nach der ersten Saisonniederlage in Büdesheim noch einmal alles hinterfragt wurde. Reicht die Qualität im Kader für die zwei folgenden, absoluten Knallerpartien im Februar ( Büdesheim zu Hause und Lerchenberg auswärts ) aus, oder soll/muss personell noch einmal nachgelegt werden ? Das Transferfenster war seit Mitte Januar bereits geschlossen, einzig vertragslose Spieler konnten nun noch verpflichtet werden.
Wohl dem der international gut vernetzt ist und ein weltumspannendes Scouting sein Eigen nennen kann. Nur wenige Eingeweihte wussten Bescheid, umso überraschender war dann auch die Pressemitteilung, die in der Woche vor dem Rückspiel gegen Büdesheim die Agenturen erreichte.
„Der HSV Alzey II verstärkt sich mit Markus Frey. Der Vertrag ist momentan bis Rundenende befristet, allerdings sicherte sich der Verein eine einseitige Option für einen folgenden 5 Jahresvertrag“ war dort zu lesen.
Die besten Wünsche des Managements folgten umgehend. „Wir haben im letzten Jahr sauber gewirtschaftet und uns dabei ein finanzielles Polster zugelegt, allerdings wollte Markus auch unbedingt zu uns, weil er dort, die für ihn besten sportlichen Entwicklungschancen sieht. Finanziell birgt der Transfer auch kein Risiko, da Markus uns finanziell entgegen kam ( Anmerkung der Redaktion: Er beteiligte sich umgehend bei TIPPUNWIN ).
So war dann alles vorbereitet und das (ewig) junge HSV-Team die Chance zur Revanche erhalten. Der Start war eine Dublette des Hinspiels nur nicht so temporeich. Eher ein beidseitiges abtasten ohne das signifikante Vorteile auf irgendeiner Seite erkennbar gewesen wären. Zwar startete der HSV mit einer schnellen 1:0 Führung, konnte sich dann aber nicht absetzen. Die Gäste schafften es mit ihrer bedächtigen Spielweise doch immer wieder ihre Angriffe mit einem finalen Torerfolg abzuschließen. Die erste Auszeit der Büdesheimer, bei deren 7:9 Rückstand in Spielminute 17, war eher eine Luftberschaffungsmaßnahme. Der anschließende Treffer zum 10:7 blieb unserer Neuverpflichtung vorbehalten, Markus Frey feierte seinen Premierentreffer. Das war dann das Startsignal für eine Phase der Zielstrebigkeit im HSV-Spiel, unterbrochen nur durch eine Zeitstrafe für Dirk Egner infolge Ringkampfeinlage mit einem deutlich schwereren Gegner. Quasi mit dem Pausenpfiff dann noch ein Kabinettstückchen von Ex-König Volker, die Schrittfolge vor seinem Tor war derart schnell und technisch ausgefeilt das der anwesende Schiedsrichter gar nicht anders konnte als nach dem Treffer zum 15:10 die erste Halbzeit abzupfeifen.
Der erste Schritt war also getan, die zweite Hälfte sollte schwungvoller, mit mehr Elan und Tempo angegangen werden um den Vielspielern Pausen zur Schonung für die nächsten schwierigen Aufgaben zu ermöglichen.
Die Gäste versuchten noch einmal Anschluss zu finden, hielten den 5 Tore-Pausenrückstand auch bis zur 37.Spielminute, resignierten dann aber zusehends. Das Umschaltspiel des HSV lief nun auf Hochtouren und es war immer ein Akteur dabei der noch etwas schneller als seine Mitspieler war. Raketenmax zündete mehr als einmal seinen gefürchteten Turbo ohne jedoch das Spielgerät zugepasst zu bekommen. Aber er war dabei, an vorderster Front dabei und bejubelte Flo Kosiol Treffer zum 25:15, der ersten 10 Tore-Führung, die Gäste nahmen entnervt eine Auszeit.
Aufhalten konnten sie den HSV-Express aber auch danach nicht mehr, zwei „Schipptreffern“ folgte ein Turbotor von Raketenmax, er feierte es euphorisch !
Die Zeit für Experimente war längst angebrochen. Mit „Müller dem Schnellen“ zeigte ein Jungspund das er durchaus eine Alternative im Rückraum sein kann. Das Geschoß zum 31:18 war unhaltbar, der darauf folgende Heber beim Konter war nur um 3 Meter zu hoch angesetzt, das ist eine Basis auf der man aufbauen kann.
Längst hatte auch der Reporter der britischen BBC gefallen an dem Spiel gefunden. Als profunder Handballkenner kommentierte er für die „heimische Insel“
„On the Field the Player with the Number 4 Timo Seibel. Oh God, he plays a Ball like Tom Brady, not so far but so high, he wants to achieve such a Field Goal? Rocketmax is too fast for this Pass, again just a Certificate of participation for the fast-paced Guy”.
Flo Kosiol Haupttorschütze des Tages und “2x Schipp” besiegelten den 34:19 Endstand.
Das anschließende Bankett fand im „La Nave“ in Alzey statt. Die zahlreichen Autogrammwünsche erfüllten die HSV-Spieler gerne, nach ein bis zwei Kaltgetränken lag der Fokus aber bereits auf der nächsten Begegnung, unisono heißt es: Auf zum schwersten Auswärtsspiel der Saison
Am kommenden Sonntag kommt es um 11.00 Uhr zum „El Classico“ in Lerchenberg. Eine weitere Topbegegnung. Der ambitionierte Tabellenfünfte empfängt den HSV-Nachwuchs.
Der HSV Alzey weist ausdrücklich daraufhin das eine Anreise ohne gültige Eintrittskarte keinen Einlass vor Ort nach sich ziehen wird. Die Partie ist seit Monaten ausverkauft und wurde bereits im Vorfeld als Hochsicherheitsspiel deklariert, bereits an den Stadtgrenzen von Mainz wird es daher zu umfangreichen PKW-Kontrollen kommen. Die Fans die mit der Bahn anreisen werden von einer Hundertschaft der Polizei auf den Lerchenberg begleitet und auch nach dem Spiel wieder, getrennt von den gegnerischen Fans, zum Mainzer Hauptbahnhof gebracht.
Zu dem Spiel sind zahlreiche Pressevertreter aus dem In-und Ausland akkreditiert. DIE Presse wird versuchen zeitnah einen fundierten Bericht mit Stimmen der Beteiligten zu erstellen.

Für den HSV spielten:
Tor: Jürgen Söhnle und Andreas Büchse
Feld: Lukas Fuchs (4), Christian Schipp (6), Max Laubner (1), Volker Ahr (1), Thomas Müller (1), Sascha Weinmann, Flo Kosiol (11/1), Ecky Hofrath (5), Timo Seibel, Dirk Egner, Robert Dvorak (2), Markus Frey (3)