HSV Alzey 3 - SC Lerchenberg 24:17

Topspiel verursacht Verkehrschaos

Topspiel verursacht Verkehrschaos.
Die Überschrift bringt auf den Punkt, was für Insider vorhersehbar, aber aufgrund der Begleitumstände dann doch eher ärgerlich wurde. Das die Partie des HSV Alzey III gegen die erste (!) Mannschaft des SC Lerchenberg einen immensen Zuschauerzuspruch verzeichnen würde war klar, dass die Begegnung ein Hochsicherheitsspiel werden könnte auch.
Umso verwunderlicher mutete es da an, das das Alzeyer Sicherheitskonzept nicht im Ansatz funktionierte. Wohl völlig überrascht von der Zuschauerresonanz, wurde auf die Ausweisung von Park&Ride Plätzen an der Alzeyer Peripherie verzichtet. Ohne Einsatz von Shuttlebussen, was auf dem Rheinland-Pfalz-Tag 2016, einer wesentlich überschaubareren Veranstaltung, noch einigermaßen vernünftig klappte, geriet die Anreise der beiden Fanlager im Vorfeld zu einer Odyssee.
Doch nicht nur die Fankarawanen hatten mit dieser Situation zu kämpfen, auch für die beiden Spielerkader gestaltete sich die Parkplatzsuche als schwierig. Nicht einmal für Alzeys neuen König, Volker den Ersten, war eine Platzreservierung/Absperrung getätigt. Es stellt sich also im Nachhinein durchaus die Frage inwieweit solche Großveranstaltungen in Zukunft weiterhin in der Sportstadt Alzey durchführbar sind. Hier gilt es in einer Nachbesprechung am „runden Tisch“ die Kritikpunkte offen zu benennen um eine Wiederholung zu vermeiden.

Doch wie immer der Reihe nach.

Die letzte Vorrundenpartie der Saison 2017/2018 sollte den so wichtigen Turnaround bei den Herren 3 erzeugen. Eine bis dato bescheidene Runde konnte mit einem Spiel massiv aufgewertet werden. Der SC Lerchenberg, erster Verfolger des HSV-Paradeteams, kam da gerade recht. Seit dem 05.11.2017, der letzten durchgeführten Partie in Nieder-Olm, trainierten die HSV-Recken weitestgehend abgeschottet von der Außenwelt. Die zuvor öffentlichen Trainingseinheiten wurden auf ein absolutes Minimum zurückgefahren, die überregionale Presse nur mit spärlichen Infos versorgt. Diese „Geheimniskrämerei“ war durchaus gewollt, alles wurde dem großen Ziel untergeordnet. Ein außerordentlicher Dank geht auch wieder an die Stadt Alzey die es sich nehmen lies den Trainingsalltag in der ASS nachhaltig „aufzufrischen“. Immer wieder neue Kombinationen aus: Halle kalt/Halle warm/Duschen Kalt/Duschen lauwarm,/Duschen Gebirgswassergespeist, oder die Variante „Knöcheln“ ( hier umspielt wohlig temperiertes Wasser die Füße bis zu den Knöcheln um nach geraumer Zeit mit röchelndem Geräusch doch im Ablauf zu verschwinden, ein Wellnesserlebnis der besonderen Art ). Daraus abzuleiten der Fernsehsender RTL hätte hier ein „Warmup“ für seine Prüfungen im Dschungelcamp durchgeführt ist allerdings falsch.
Unabhängig dieser Nebengeräusche fiel auf, das der ein oder andere Rückraumspieler unter einer Trainingsphobie litt, die Übungsstunden standen oftmals unter dem Motto: „8 Aussen und wer noch ?“ Dennoch, auch eine Vorbereitung auf der heimischen Couch kann durchaus prickelnde Erlebnisse erzeugen. Gut das das außersportliche Highlight mit der Königswahl im Dezember die Massen noch einmal mobilisierte. Die Königskrone wechselte mit der bis dato niedrigsten Punktzahl den Besitzer ( nähere Infos darüber zu lesen im Bericht über die Königswahl ). Alle Energie also aufgespart ? Minimalistentum ?
Selbst das Weihnachtsfest nutzte unser MVDH3 dazu an der Taktik zu feilen. Mit den Legosteinen seines Sohnes wurden Spielsituationen nachgestellt, schnell wurde klar, die Außen müssen es richten.
Und hier kommt unser großes Plus zum Tragen, gänzlich auszuschalten sind sie nicht. Jeder bringt da eine andere Qualitätsphilosophie auf „die Platte“, das macht es für den Gegner so furchtbar schwer darauf zu reagieren. Ergo, die Rückraumspieler wiederum, werden davon partizipieren, egal ob Couchvorbereitung oder eben „Donnerstäglicher Drill“ .
Letzte Details wurden im Abschlusstraining vermittelt, und nein es war kein Kellerduell wie der MVdH3 uns weis machen wollte, es war das Topspiel der C-Klasse. Die beiden erfahrensten Mannschaften der Spielklasse kreuzten hier die Klingen und das Motto hieß auch nicht:

Mit Witz (ler ) gegen Wicht (igtuer ), nein, nein.

Die Gäste sind einfach eine extrem sympathische Mannschaft. Was haben wir alles schon vor oder während eines Spieles erlebt. Teams die die Hände des Gegners vorm Anpfiff auf Harz kontrollieren, Lerchenberg nicht. Teams die nach dem Anpfiff jede auch noch so geartete Entscheidung des Schiedsrichters kommentieren, Lerchenberg nicht. Teams die hinter jedem Foul eine Körperverletzung vermuten, Lerchenberg nicht. Teams die bei geringstem Körperkontakt Diskussionsrunden eröffnen, Lerchenberg nicht.
Und das wiederum ist einfach vorbildlich, sportlich einwandfrei, der Bessere möge gewinnen, so auch an diesem Tag.
Das ein Matchplan aber auch in den Köpfen der Protagonisten fest verankert sein muss zeigten dann die ersten Spielminuten. Uns wollte so gar nix gelingen, den ersten Torerfolg bejubelten die Gäste, da waren aber schon 6 Minuten gespielt. Einmal nachgelegt und schon Stand es 0:2. Das „Nordlicht“ sorgte dafür das wir in Spielminute acht erstmals einen eigenen Torerfolg verbuchen konnten. An der überschaubaren Qualität änderte sich aber nix, zumindest vorerst. Als wir nach dem 2:4 auch noch einen Siebenmeter vergeigten wurden Erinnerungen an das letztjährige Heimspiel gegen die Mainzer Vorortler wach. So ganz langsam wich die eigene Lethargie aber einem etwas strukturierterem Angriffsspiel. Mit Thorsten Witzler ( Torschütze zum 6:4 ), der sich kurzfristig dem HSV-Paradeteam anschloss, wurde zwar der Altersschnitt gesenkt aber auch das Spieltempo etwas erhöht. Auszeit Lerchenberg, verbunden mit der Erkenntnis, es wird besser bei uns. Den Vorsprung haltend, wurde aber beim 8:6 deutlich; fehlendes Training vermindert die Präzision. Wie anders ist es sonst zu erklären das unser „großer Boldini“ beim Siebenmeterwurf scheiterte. Das wollte Dieser aber nicht auf sich sitzen lassen, das Tor zum 9:6 konnte er auf seinem Konto verbuchen, der Fehlwurf hatte also keine Spuren hinterlassen. Halbzeitstand 10:7, Luft nach oben war gegeben, unser Angriffsspiel war sicherlich noch arg verbesserungswürdig.
Also auf in Halbzeit zwei und noch einmal alles an Kraftreserven mobilisiert. Ganz langsam setzte sich das HSV-Umschaltspiel durch, aus einer sicheren Abwehr starteten die pfeilschnellen Gegenstoßspieler, zermürbend für die Gäste. Kleinere Aufregungen gehören natürlich auch dazu. Ein Gästespieler kommentierte eine Schiedsrichterentscheidung mit den Worten: „Ihr seid doch alles Bauern“. Hier gilt es zu erwähnen dass dies so nicht stimmt, wir haben mit Dieter Jacob nur einen Landwirt (!) in unseren Reihen, der Rest hat andere Berufe oder geht anderen Hobbys nach. Auf eine Richtigstellung/Korrektur auf dem Platz wurde verzichtet da der Blutdruck des sich Äußernden bereits bedenkliche Werte erreicht hatte. Da sind wir fair und streuen nicht noch zusätzliches Salz in die Wunde. Das sich der Kamerad daraufhin 2 Minuten ausruhen durfte kam sicherlich auch seiner Gesundheit zu Gute. Mitte der zweiten Hälfte ( 18:13 )setzte sich dann doch die „individuelle Klasse“ des HSV´s durch. Die Gäste jetzt doch sichtlich angezählt, der HSV hatte immer noch ein Kabinettstückchen auf Lager. Fünf Minuten vor dem Ende war beim 23:13 der größte Abstand erreicht, da wusste aber noch niemand das es nochmals extrem hektisch werden sollte. Eine Minute vor dem Abpfiff entdeckte DIE Presse ( der Presse entgeht nichts ! ) hektische Betriebsamkeit auf der HSV-Bank. Die eine Hälfte der „Müller-Twins“ hatte wohl die Tippeinsätze von Tippunwin parat, es bahnte sich eine Sensation an. Doch wer sollte bei welchem Ergebnis als ( Tippunwin )Gewinner das Feld verlassen können. In solchen Momenten gilt es kühlen Kopf zu bewahren, da ist ein Kempatrick ein durchaus probates Mittel. Den bekommt in dieser Klasse eh niemand zu fangen und das Ding ordentlich hoch angesetzt rauscht dann ins Aus was wieder wertvolle Sekunden bringt. Die Umsetzung klappte hervorragend, das „Nordlicht“ als Adressat des Passes streckte sich vergeblich, verfehlte die Vorlage „knapp“, allerdings gab es noch einen Einwurf für die Gäste. Die schickten sich nun an noch einen Konter zu laufen, das war so nicht geplant…., das Schlußsignal zerstörte ihre Bemühungen auf einen finalen Torerfolg, nur UNSER Landwirt war bedröppelt und hätte den Gästen den Torerfolg von Herzen gegönnt. Der Endstand von 24:17 ging im Jubel der Massen unter, ein Tor mehr für die Gäste und im Heimatort von Dieter J. hätte der Ausnahmezustand geherrscht. Er wäre als erster Sieger von Tippunwin in die Annalen eingegangen, ein jährlicher Dieter J.-Gedenktag wäre die Konsequenz gewesen. So bleibt nur die Hoffnung auf das nächste Spiel.
Freudetrunken wurden die Punkte auf HSV-Seite gefeiert, ein besonderer Dank gilt noch den beiden Zeitnehmern Monika Kantz und Marion Freitag die sich nach der Partie regelrecht euphorisch, gegenüber der Presse, ob der Qualität des Spieles äußerten. Auch den 3 punktuell anwesenden Präsidenten des HSV Alzey dürfte die Qualität des Spieles vor Augen geführt haben welch qualitativ hochwertiger Nachwuchs in den Startlöchern für höhere Aufgaben steht.
Die Herren III sind bereit !!!
Trotz des klaren Sieges, der Presse kam zu Ohren, das man evtl. noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlagen will. Traditionell schließt das Transferfenster hierzu am Aschermittwoch ( da ist alles vorbei… ). Eine Stellungnahme des Managements war in der Kürze der Zeit leider nicht mehr einzuholen, DIE Presse bleibt aber hartnäckig am Ball. Sobald es Neuigkeiten gibt werden diese umgehend mitgeteilt.
Das Unwort des Jahres 2017 lautet übrigens „Alternative Fakten“. Dies in Zusammenhang mit diesem Spielbericht zu sehen ist aber nicht ( ganz ) richtig………

Für den HSV spielten:
Tor: Guido Schmidt und Andi Büchse
Feld: Dieter Jacob, Volker Ahr, Stephan Boldin (3), Michael Müller, Dirk Egner (4), Ecky Hofrath (9),Thorsten Witzler (3), Torsten Hanzlik (5), Sascha Weinmann