HSG Nahe-Glan 3 - HSV Alzey 2 27:28

H2 - Was die Nationalmannschaft kann, können die Herren 2 allemal - Auswärtssieg nach umkämpfter Partie

HSG Nahe-Glan 3 - HSV Alzey 2 27:28

Auch eine Woche nach der Partie gegen Sobernheim steckt der Schock über die Verletzung von Rückraum Steffen Doll allen in den Knochen.
Generell sorgte die Personalsituation im Rückraum und am Kreis der Herren 2 für eine außerordentliche Mannschaftssitzung im Dienstagstraining.
In verletzungs- und arbeitesbedingter kleiner Runde von Trainer und Spielern wurden die Möglichkeiten von die Runde zuende Spielen, bishin zum Abmelden für die laufende Runde disskutiert.
Letztendlich sprach sich die Mehrheit für das sportlich zuende spielen der Runde aus. Wolle man nun jedes Spiel nutzen um zu lernen und diese als "Testspiele" für die Runde 2024/2025 ansehen.
Abgeschlossen wurde das Training mit etwas kicken um die Köpfe frei zu bekommen. Das folgende Freitagstraining, sollte aufgrund fehlender Spieler sowie der EM-Halbfinalpartie Deutschland-Dänemark ausfallen.

Ohne also noch einmal einen Ball in der Hand gehabt zu haben (ähnlich der deutschen Nationalmannschaft zwischen den Partien gegen Österreich und Ungarn), fuhr man also nach Meisenheim, zum zweiten Auswärtsspiel bei Nahe-Glan 3.
Personell änderte sich etwas zur Vorwoche.
Für den verletzen Steffen Doll, sollte Leo Schnitzspan seine vorerst letzte Partie für die Herren 2 spielen, ehe es ihn beruflich nach Hamburg zieht.
Lukas Fuchs, heute nicht eingeflogen, wurde durch Tobias Tinnacher ersetzt.
Dessen Bruder Basti Tinnacher (Fingerbruch beim Saisonauftakt) sollte auch mit von der Partie sein und sein Comeback geben, verletzte sich jedoch am Vortag des Spiels beim Rodeln schwer am Knie, Diagnose Saisonaus, ein weiterer herber Verlust im Rückraum für die Herren 2 (Horrorverfilmung zur Saison und Verletzenhistorie der Herren 2 steht im Raum...).
Dafür ebenfalls wieder mit dabei, Jungtalent Sebastian Karl, dessen Anwesenheit direkt von der Erkältung "der Presse" und Kreisläufer Timo Seibel überschattet wurde, dieser nur für Kurzeinsätze zur Erholung der Mitspieler mit nach Meisenheim reiste.
Bereits gegen Sobernheim geübt, ebnete dies den Weg für Thomas Müller nicht nur Rechtsaußen, sondern auch am Kreis eingesetzte zu werden.
Lediglich im Tor gab es keine Überraschungen und Veränderungen, mit Christian Schipp und Tristan "Andy Bär" Eberle, standen die selben beiden Torhüter der vorwoche im Kader.

Bei den Gastgebern zeigte sich eine größtenteils gleiche Aufstellung wie noch Ende Dezember. Lediglich Toptorschütze und Rheinhessenliga Spieler Noah Brandt (7 Tore) fehlte den Gastgebern, dennoch war die Bank der Hausherren gut gefüllt und wieder mit Verbandsliga/Rheinhessenliga Spielern besetzt.

Doch davon wollte man sich nicht beeindrucken lassen. Die Taktik und Devise für die Partie war klar, versuchen sein Bestes zu geben, eine ordentliche Abwehr spielen und wenn möglich ein besseres Ergebnis im Vergleich zur ersten Partie erzielen.
Und es schien auch so, als würde die Partie wie von Sportexperten und Wettanbietern vorhergesagt, verlaufen. Nach verhaltenem Beginn mit kurzzeitiger 1:2 Führung für den HSV durch Leo Schnitzspan, begannen die Hausherren aufs Gaspedal zutreten und führten verdient nach 5min mit 5:2. Doch zur Verwunderung der Gastgeber, ließ der HSV nicht ab und kämpfte sich durch eine Starke Abwehrleistung nach und nach wieder herran.
Nicht nur konnte Thomas Müller mit einem Doppelschlag den Anschluss (7:6) sowie Ausgleich erzielen (7:7 10min), sondern Max Laubner zudem die 7:8 Führung (11min) obendrauf setzten. Auf den gefüllten Rängen in der Meisenheimer-Halle begann nun das große Tuscheln und Twittern (oder jetzt X-en genannt wer weiß das schon) über die knallharte Partie, die der HSV hier den Hausherren entgegenwarf. Eine starke Abwehrleistung, unterstützt von einem herausragend aufgelegten Christian Schipp im Tor, bereitete den Gastgebern Kopfzerbrechen. Hierzu kam noch eine besonders gute Verwertung der eigenen Chancen, sodass die zwischenzeitliche 10:14 Führung (20min) vollkommen in Ordnung ging.
Doch wie es sich für die "Zwote" gehörte, kam eine kurze Schwächephase auch wieder vor, diese hielt sich jedoch in Grenzen. Dennoch konnte Nahe-Glan mit einem 4:1 Torelauf in den letzten 10 Minuten die Führung verkleinern und den Halbzeitstand auf 14:15 stellen.

Zum Start der Halbzeitpause, gab es erst einmal ein dickes Lob vom Trainer, für die bis hierhin gezeigte Leistung!
Nicht nur konnte man die eigene Torausbeute im Vergleich zur ersten Partie bereits überteffen, zudem spielte jeder auf dem Platz eine klasse Partie. Viel Engagement und Einsatz, der in den letzten Wochen zuoft vermisst wurde.
Nun kam es auf den Start in die zweiten 30 Minuten an. Denn bereits in vielen Partien zuvor, stand es eng zur Halbzeit, ehe dann der große Einbruch kam.
Selbst wenn dieser kommen sollte, wollte man weiter aggressiv in der Abwehr sein und mal schauen für wie lange Luft und Konzentration reichten.

Aber mit Start der zweiten Halbzeit änderte sich erst einmal nicht viel am Bild der Partie. Die Gastgeber glichen zum 15:15 aus (32min) ehe der HSV wieder die Führung übernahm und leicht ausbaute (17:20 39min).
Doch jetzte zeigte sich nicht nur die Klasse der Hausherren, sondern auch der Vorteil einer voll besetzten Bank. Denn wie bereits zum Ende der ersten Halbzeit,legten diese einen 4:0-Tore Lauf hin und konnten erstmal seit der 12min wieder in Führung gehen (21:20 44min).
Viel vermuteten hier nun das Ende der Partie für den HSV und ein Kippen des Momentums auf Seiten der Gastgeber. Doch fehlanzeige. Die Moral und Einstellung der "Zwoten" war weiter ungebrochen und selbst die nun aufkommende Ermüdung konnte ausgeblendet werden. So war es wenig verwunderlich, das man bereits wenige MInuten später, wieder die Führung in der Partie übernahm (23:24 50min). Zugegebenermaßen, hatten in dieser Phase der HSV auch das ein oder andere Glück mit den Entscheidungen des Schiedsrichters, zum Unmut der anwesenden Heimfans.
Doch wie heißt es so schön, "das Glück ist mit den tüchtigen" und das war an diesem Sonntagnachmittag ganz eindeutig der HSV Alzey.
Gewonnen war hier jedoch noch lange nichts. 10 lange Spielminuten waren noch zu gehen und Nahe-Glan hatte etwas gegen eine Heimniederlage.
Die Partie wog hin und her. Die Hausherren erwischten erneut eine gute Phase und drehten die Partie wieder zu ihren Gunsten (26:25 52min). Diese gute Phase musste Coach Hofrath mit einer Auszeit unterbinden, auch wenn er diese lieber noch bis Ende der Partie aufgespart hätte.
Die Anweisungen waren kurz und eindeutig, wollte man doch nun so kurz vor Ende der Partie mindestens einen Punkt mit nach Hause nehmen.
Und die Auszeit zeigte Wirkung, denn mit drei Toren in Folge schwenkte die Partie wieder zur Gunsten des HSV (26:28 58min).
Nach fehlwürfen auf beiden Seiten, folgte die Auszeit der Gastgeber in der 59min.
Auf den Rängen hielt es nun niemanden mehr auf den Sitzen und auch auf der Bank des HSV war die Anspannung und zu spüren.
2-Tore vorne und 64 Sekunden zu spielen.
Die erneute Ansage von Coach Hofrath, diesmal etwas korrigiert. Hier spielt man nicht um einen Punkt, sondern auf Sieg für 2-Punkte!
Sollte Nahe-Glan treffen, würde man versuchen einen langen Angriff zu spielen und mit einem eigenen Tor das SPiel zu entscheiden.
Doch manchmal kommt alles anders wie geplant. Nur kurz nach Wiederanpfiff, bekommt Leo Schnitzspan die erste und einzige 2-Minutenstrafe der Partie. Er kann also nicht mehr eingreifen in den entscheidenden Sekunden des Spiels. Mit diesem Vorteil brauchte es nur 2 weitere Sekunden und der 27:28 Anschluss wurde für die Hausherren erzielt.
49-Sekunden noch und dies in Unterzahl. Die Gastgeber decken nun offensiv, würde man es schaffen die Uhr herunter zu spielen oder wird man zu einem Abschluss durch Zeitspiel gezwungen sein?!
Der HSV lässt den Ball so gut es geht in den eigenen Reihen laufen und lässt sich immer wieder festmachen. Die Uhr tickt zwar für den HSV, doch gnadenlos langsam.
Die ersten Heimfans plädieren bereits auf Zeitspiel, vermutlich noch nicht einmal zu Unrecht, doch der Schiedsrichter bleibt seiner Linie treu. Der letzte Kniff von Coach Hofrath, alles oder nichts den Torhüter rausnehmen und noch einen Feldspieler bringen, damit man in Gleichzahl den Angriff spielen kann.
Die Uhr tickt weiter und jeder Fehler kann den HSV teuer zu stehen kommen, doch die "alten Hasen" Corny Koch und Tobias Tinnacher, lassen sich immer wieder festmachen um wertvolle Sekunden heraus zu holen.
Ein letzter Freiwurf ausgeführt zu Corny Koch, dieser tippt in Richtung des Anwurfkreises, ehe die letzten Sekunden laufen, 3....2....1.....Aus.
Die Sirene erlöst die Spieler, Zuschauer und den Trainer.
Freudig werden Arme in den Himmel gestreckt, doch für einen Jubelschrei sind alle zu erschöpft.
Ein hart erkämpfter aber völlig verdienter Sieg für die Herren 2 des HSV. Ein Sieg mit dem niemand rechnete und man nicht so richtig weiß was der zündende Funke für die Energieleistung war.
Vielleicht der fehlende Druck, den man sich nach der Teamsitzung am Dienstag selbst von den Schultern nahm, vlt eine Trotzreaktion a la "jetzt erst recht"? Man weiß es nicht.
Wichtig jedoch erst einmal, das eigene Punktekonto wurde um 2 Zähler aufgestockt und ein sportlicher Verbleib in der A-Klasse scheint wieder möglich. Nicht einfach aber möglich, allemal mit einer Leistung wie heute. Wenn selbst der Trainer nahezu sprachlos ist und eine Lobeshymne singt, verheist das viel.

Für den HSV bleiben nun ein paar mehr Wochen für die Vorbereitung auf die nächste, nicht weniger wichtige Partie. Ende Februar steht die dritte und letzte Partie gegen den HSV aus Sobernheim, diesesmal in Sobernheim auf dem Spielplan.

für den HSV spielten:
Tor: Tristan Eberle, Christian Schipp
Feld: Sascha Weinmann, Max Laubner (3), Timo Seibel, Leo Schnitzspan (8), Hannes Hagen Höpfner (5), Tobias Tinnacher (2), Thomas Müller (6), Sebastian Karl, Corny Koch (4)